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Sektorenkopplung: Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Sektorenkopplung verbindet Strom-, Wärme-, Mobilitäts- und Industriesektoren, um erneuerbare Energien effizienter zu nutzen und die Dekarbonisierung voranzutreiben. Technologien wie Power-to-X (PtX), Power-to-Heat (PtH) und grüner Wasserstoff ermöglichen die Umwandlung von Strom in Wärme, Gas oder Kraftstoffe.


Rechtliche Grundlagen

  1. Europarecht:
    • Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II): Förderung von grünem Wasserstoff und erneuerbaren Energien in allen Sektoren.
    • EU-Wasserstoffstrategie: Aufbau einer Infrastruktur für Wasserstoff.
  2. Nationales Recht:
    • Energiewirtschaftsgesetz (EnWG): Regelt Netzanschluss und Einspeisung für PtX-Technologien.
    • EEG: Fördert erneuerbaren Strom, bisher hohe Belastung durch EEG-Umlage (ab 2023 abgeschafft).
    • GEG: Fördert Power-to-Heat und erneuerbare Wärme im Gebäudebereich.
  3. Steuern und Abgaben:
    • Stromsteuer und Netzentgelte belasten Sektorenkopplungstechnologien, Reformbedarf besteht.

Herausforderungen

  • Fragmentierte Regulierung: Sektorenkopplungstechnologien unterliegen getrennten Regelungen für Strom, Wärme und Verkehr.
  • Kostenbelastung: Hohe Netzentgelte und Abgaben erschweren die Wirtschaftlichkeit.
  • Genehmigungen: Komplexe Verfahren für Power-to-X-Anlagen.
  • Infrastrukturdefizite: Fehlende Wasserstoff- und Wärmenetze.

Beispiele

  1. Power-to-Gas: Umwandlung von Windstrom in Wasserstoff; aktuell hohe Netzentgelte problematisch.
  2. Power-to-Heat: Nutzung von Überschussstrom für Fernwärme.
  3. Synthetische Kraftstoffe: Produktion von klimaneutralem Kerosin.

Reformbedarf

  1. Harmonisierung: Sektorübergreifende Gesetze und Anreize.
  2. Kostenreduktion: Abbau von Steuern und flexiblere Netzentgelte.
  3. Infrastruktur: Ausbau von Wasserstoffnetzen und Wärmespeichern.
  4. Förderung grüner Wasserstoff: Rechtsverbindliche Kriterien und Subventionen.

Sektorenkopplung ist entscheidend für die Energiewende, wird jedoch durch rechtliche und wirtschaftliche Hürden gebremst. Reformen sind notwendig, um das volle Potenzial auszuschöpfen.